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Südtondern-Sporthalle Niebüll

Südtondern-Sporthalle Niebüll

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Visualisierungen: © Moka Design

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Wettbewerb

2020, 2. Phase

Architekt

Jan Hübener Architekt

Bauherr

Stadt Niebüll

BGF

2.428 m²

Erläuterungsbericht Phase 2

Städtebau

Das Umfeld der Südtondernhalle ist geprägt durch Gebäude und Stadträume ganz unterschiedlicher Maßstäbe. Unser Entwurf reagiert darauf durch eine Gliederung in einen niedrigen massiven Sockel, der alle Nutzungsbereiche enthält und einen leichten Aufbau für den Luftraum über der Sporthalle.Der höhere Baukörper des Hallenraumes befindet sich im südlichen Bereich des Baufeldes und damit abgerückt von der kleinteiligen Wohnbebauung an der Tondernstraße und der Lornsenstraße. Der Sockel nimmt nach Süden und Osten die Fluchten des BHKWs auf und schafft eine Beruhigung der zurzeit eher zufälligen städtebaulichen Situation. So wird eine deutliche Kante zum Marktplatz gebildet und eine Durchwegung zur Schwimmhalle geschaffen. Zugleich entsteht eine klare Zonierung der unterschiedlichen Außenbereiche Marktplatz, Wohnmobilstellplatz und Vorplatz der Sporthalle mit der Möglichkeit, diese unabhängig voneinander parallel zu nutzen.

Entwicklungsmöglichkeiten

Die vorgesehene Durchwegung bietet die Möglichkeit, hier später im Zuge der Sanierung das Foyer der Schwimmhalle zu erweitern und eine Anbindung zur Sporthalle herzustellen. Falls sich zukünftig die Möglichkeit einer Verlagerung des BHKW bieten sollte, besteht die Option, Sporthalle und Schwimmbad über einen gemeinsamen Haupteingang vom Marktplatz aus zu erschließen.

Organisation

Der Eingang zur Sporthalle befindet sich - der städtebaulichen Bedeutung angemessen - am Marktplatz und orientiert sich damit zum Stadtzentrum, dem Busbahnhof und den PKW-Stellplätzen. Ein großzügiges Foyer erschließt alle Nutzungsbereiche der Halle: Die Umkleiden, den Multifunktionsraum sowie den Zuschauerbereich der Halle.

Der Zugang für die Sportler erfolgt über konsequent getrennte Straßenschuh- und Turnschuhgänge mit dazwischen liegenden Umkleideräumen. Im Spielbetrieb können bei Bedarf jeweils zwei Duschräume zu größeren Einheiten zusammengeschaltet werden.

Die Zuschauer erreichen die Halle je nach Art der Veranstaltung entweder durch einen direkten Zugang vom Foyer oder über den Turnschuhgang. Die Halle wird mit zwei Teleskoptribünen mit insgesamt 188 Sitzplätzen ausgestattet. Die Plätze in der unteren Reihe sind barrierefrei zu erreichen. Für Rollstuhlfahrer stehen weitere Plätze zur Verfügung, so dass die Halle mit bis zu 199 Zuschauern genutzt werden kann.

Mit Ausnahme der oberen Tribünenreihen wird die gesamte Sporthalle auf einer Ebene organisiert, so dass vertikale Erschließungen nicht notwendig sind.

Konstruktion / Materialität

Konstruktiv und in seiner Materialität spiegelt der Entwurf das Zusammenspiel von Sockel und Aufbau wieder. Der Sockel ist als Massivbau mit einer rötlichen Verblendfassade aus

wassergestrichenen Kohlebrandziegeln geplant. Der Aufbau erhält eine filigrane Pfosten-Riegel-Fassade, deren Profile den Farbton des Backsteins aufnehmen.

Die Sonnenschutz-Verglasung erhält eine Kapillareinlage im Scheibenzwischenraum, die dem Blendschutz und der Lichtlenkung dient und zudem für eine optimierte Wärmedämmung und minimierte Energieverluste sorgt.

Lamellenfenster an den Längsfassaden ermöglichen die natürliche Belüftung des Hallenraumes.

Dachtragwerk / Haustechnik

Das Tragwerk aus Stützen und Dachbindern ist in Brettschichtholz geplant. Die Dachdecke wird gebildet aus gelochten Stahltrapezblechen mit Sickenfüllern zur Reduzierung der Nachhallzeiten. Die Dachfläche der Halle wird für eine großflächige in die Folienabdichtung integrierte Photovoltaikanlage genutzt. Im Gegensatz dazu werden die zum Teil einsehbaren tiefer liegenden Dächer des Sockels mit einem Gründach versehen. Dies dient dem Mikroklima und gleicht die zusätzliche Versiegelung des Bodens aus.

Haustechnische Anlagen werden möglichst minimiert. Die Beheizung erfolgt über eine Fußbodenheizung. Die Umkleide- und Sanitärbereiche erhalten eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.

Maßnahmen zur Einhaltung des Niedrigstenergiestandards

- Hochgedämmte Gebäudehülle

- Effiziente Nutzung von Tageslicht bei Minimierung von Wärmelasten und Energieverlusten durch 3-fach-Verglasung mit Sonnenschutzbeschichtung und Einlage von Kapillarmatten

- Nutzung des Hallendaches zur Energiegewinnung durch eine in die Folienabdichtung integrierte PV-Anlage aus semi-flexiblen Modulen

- Einsatz von Fußbodenheizungen mit geringer Vorlauftemperatur, die Kombination mit einer Erdwärmenutzung ist zu prüfen

- Lüftungsanlage der Umkleiden und Sanitärbereiche mit Wärmerückgewinnung

Zielgruppenspezifische Belange

Zielgruppenspezifische Belange finden sowohl im Angebot an die aktiven Nutzer als auch für die Zuschauer Berücksichtigung. Die durchgehend barrierefreie und geschlechterneutrale Ausbildung der Sporthalle ermöglicht gleichermaßen Angebote an Menschen mit Behinderung, Kinder und Jugendliche sowie an Familien und ältere Menschen.

Barrierefreiheit Alle Räume und Bereiche mit Ausnahme der beiden oberen Sitzreihen der Teleskoptribüne sind ebenerdig angeordnet und ohne Nutzung von Aufzügen auch mit dem Rollstuhl direkt erreichbar. Raumabmessungen, Licht und Akustik ermöglichen eine Nutzung durch Personen mit Einschränkungen.